Übernachtung im Winter

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Träumst Du von einer bezaubernden Nacht in der abenteuerlichen Schneewildnis?
Die Übernachtung unter freiem Himmel im Winter erfordert einiges an Vorbereitung. Wir haben nachfolgend einige Tipps für Dein erstes Winterbiwak zusammengestellt.



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Standortwahl

  • Mache Dich zuvor mit der rechtlichen Situation bezüglich Biwakieren im entsprechenden Gebiet schlau! Wir empfehlen Dir folgende Biwak-Verbotsliste. Beachte zudem, dass im Winter besondere Wildruhezonen gelten können. Zudem gibt es Privatflächen, auf denen ohne ausdrückliche Erlaubnis vom Besitzer nicht biwakiert werden darf.
  • Beginne früh und weit vor der Dämmerung mit der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz.
  • Prüfe die Umgebung auf mögliche Lawinengefahr.
  • Bei Übernachtung in Wintersportgebieten beachte bitte, dass Du Dich etwas abseits der Pisten niederlässt. Die Pistenfahrzeuge bergen eine zusätzliche Gefahr und werden Deine Nachtruhe ansonsten frühzeitig beenden.
  • Drücke den Schnee unter Deinem Schlafplatz mit den Schneeschuhen oder einer Schaufel fest.
  • Achte auf genügend Windschutz.
    Tipp: Baue mit einer Schneeschaufel Deine eigene Windschutz-Mauer!
  • Es empfiehlt sich, nicht alleine zu biwakieren!

 

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Ausrüstung

  • Achte auf genügend Isolation gegen Bodenkälte.
    Ideal ist eine Isomatte, mit einem möglichst hohen R-Wert (mind. >4)

    Alternativ eine Plane, im Notfall Zeitungspapier, Stroh, Heu, Äste oder Moos
    Merke: Der beste Schlafsack ist nur so warm, wie die darunterliegende Isomatte.
  • Winterschlafsack mit entsprechendem Temperaturbereich
    Daune vs. Synthetik: Daunenschlafsäcke sind meist einiges leichter als Synthetikschlafsäcke. Bei Nässe wärmt Daune jedoch nicht mehr optimal, Synthetik hingegen besser. Zudem können Synthetikschlafsäcke bei Bedarf gewaschen werden. Bei Daunenschlafsäcken wird das Waschen aufgrund der Fettschicht der Daune nicht empfohlen. (Dies sind nur einige Vor- und Nachteile von Daunen- bzw. Synthetikschlafsäcken.)
  • Biwaksack als zusätzliche Schicht (bei Übernachtung im Iglu oder in einer Schneehöhle nicht zwingend)
  • Schneeschaufel
  • Winterbekleidung im Mehrschichten-Prinzip sowie 2. Satz Ersatzkleider
  • Deine Winterschuhe sollten nicht zu eng sein, da sonst die Durchblutung gestört wird. Kaufe Winterschuhe daher immer eine Nummer grösser und ziehe dicke, warme Socken an.
     

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  Verhalten

  • Steige nicht kalt in den Schlafsack! Jogge ein paar Meter oder mache einige Hampelmänner vor dem Schlafen gehen. So nimmst Du ausreichend Wärme mit in den Schlafsack.
    Deine Hände erwärmst Du durch Klopfen auf den Oberkörper.

    Deine Füsse erwärmst Du durch schütteln, kreisen und Bewegen der Zehen.
    Dein Gesicht erwärmst Du durch Rumpfbewegungen.
  • Ziehe warme, trockene Socken sowie eine Mütze an! Der Körper verliert einiges an Wärme über den Kopf, daher sehr wichtig! Zudem empfiehlt sich ein Tuch oder Buff um den Hals.
  • Ansonsten solltest Du maximal eine Schicht trockene (!) Kleidung am Körper tragen. Nimm die anderen Kleidungsstücke sowie Deine Schuhe und Getränke sowie kälteempfindliche Geräte wie Handy oder Kamera in den Schlafsack und verstaue sie bei den Füssen.
  • Klappe unnötigen Platz im Schlafsack um, ziehe den Schlafsack gut zu und benutze auch die Kapuze des Schlafsacks.
    Tipp: Eine Wärmeflasche oder Wärmepads im Schlafsack liefern zusätzlich wohlige Wärme. Zudem gibt es Schlafsäcke, welche zusammengezippt werden können. Der Partner/die Partnerin ist eine zusätzliche Wärmequelle ;)
  • Gehe nicht mit voller Blase schlafen! Es ist nicht nur unschön, wenn man in der kalten Nacht aus dem warmen Schlafsack muss, der Körper benötigt zudem zusätzliche Wärme, um den Urin warm zu halten.
    Beachte: Nimm über den Tag verteilt unbedingt genügend Flüssigkeit zu Dir! Dies wird bei kälteren Temperaturen oft vergessen.

    Meide Alkohol, denn er verringert die Körperkerntemperatur und erhöht so das Risiko für eine Unterkühlung. Alkohol erweitert die Blutgefässe, der Körper verliert dadurch sehr schnell an Wärme.
  • Wärme Dich mit warmem Essen und Getränken (nicht heiss!) auf. Achte auf genügend Energiereserven. Satt frierst Du nicht so schnell.
    Tipp: Ein bisschen Schoggi in der Nähe vom Schlafsack aufbewahren. Solltest Du in der Nacht frieren, liefert sie Dir Energie von innen und hilft Dir, den Körper warm zu halten.
  • Achte darauf, dass Du keine Tiere aufschreckst! Verhalte Dich leise und gehe sparsam mit Licht um.
  • Achtung! Sollte der Körper das Zittern anfangen, ist dies ein Zeichen, dass er stark friert. Ab da ist Vorsicht geboten, damit es nicht zu einer Erfrierung oder Unterkühlung kommt. Breche im Zweifelsfall Deinen Plan ab und begebe Dich ins Tal.

 

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Iglu & Schneehöhle

Die Übernachtung in einem Iglu oder einer Schneehöhle ist einiges komfortabler als unter freiem Himmel. Schnee ist ein Isolationskünstler und schützt gut vor Wind und Wetter. Beim Bau eines Iglus oder einer Schneehöhle ist besondere Sorgfalt und etwas Erfahrung geboten. Wir empfehlen Dir, Dich vorab intensiv damit auseinanderzusetzen.

Erlerne die Kunst des Iglubaus bei einem unserer Iglubau-Kurse und übernachte in Deinem eigenen Schneepalast.